Gelesen: „Fährtenarbeit“ von Milan Hoyer und Klaus Jadatz

Fährten lernen ohne Stress und ohne Zwang

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Das Buch für diese Rezension habe ich mir selbst gekauft und wurde mir nicht kostenlos zur Verfügung gestellt.

Autoren: Milan Hoyer und Klaus Jadatz

Verlag: Oertel+Spörer

Gebunden: 96 Seiten, 3. Auflage, 2022

ISBN: 978-3-88627-856-5

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Über den Buchinhalt

In diesem Buch stellen Klaus Jadatz und Milan Hoyer die von Milan entwickelte Methode zur Fährtenhundeausbildung vor. Sie beginnen bei den Grundlagen, zu denen unter Anderem etwas Theorie rund um die sportliche Fährtenarbeit und ein Überblick über die benötigte Ausrüstung gehören.
Schrittweise werden dann Milans Anfänge im Geruchsfeld bis hin zur Prüfungsfährte (inkl. den zugehörigen Blicken in die Prüfungsordnung) erläutert. Dabei werden die Anforderungen, die die längeren IFH-Fährten an die Mensch-Hund-Teams stellen, ebenfalls berücksichtigt.
Zu den Problemen, die bei dieser Ausbildung auftreten können, werden nicht nur zum Schluss des Buchs Milans Lösungen aufgezeigt.

Kurzer Hinweis zu den Buchversionen

In den gängigen Buchshops wird dieses Buch als 2. Auflage von 2018 geführt, obwohl es bereits eine dritte Version (lt. Verlag von 2021, lt. meinem Buch von 2022) gibt.

Lass dich davon nicht verwirren! Inhaltlich wurde zwischen diesen Versionen kaum bzw. gar nichts geändert, so dass du problemlos beide Ausgaben nutzen kannst.

Mein Eindruck

Der in diesem Buch beschriebene Ausbildungsweg legt sehr großen Wert auf eine zwangs- und stressfreie Ausbildung mit dem Fokus auf Ruhe, Konzentration und korrektem Absuchen einer Fährte, was mir sehr gut gefällt. Trotz dass dieser Weg schon recht alt ist (lt. Buch ca. 30 Jahre) entsprechen die Autoren Milan Hoyer und Klaus Jadatz damit der modernen Hundeausbildung und dem Ziel, einen selbstständigen, konzentrierten und drangvollen Fährtenhund für die Prüfungen auszubilden.

Zum Einstieg werden einige grundlegenden Fakten über den Hund, seine Nasenleistung und die Fährtenarbeit selbst vorgestellt. Dabei haben mich besonders die Atemtechnik der Hunde und die Auswirkung des Suchens auf die Körpertemperatur des Fährtenhundes beeindruckt. Auch die Hinweise zur Geländenutzung haben mir sehr gut gefallen (werden ja gerne vergessen – egal, ob in der theoretischen oder praktischen Fährtenhundeausbildung).

Es folgt die schrittweise Darstellung des Ausbildungswegs, bei der Milan Hoyer und Klaus Jadatz relevante Vorübungen (auch außerhalb der Fährte) nicht vergessen. Dabei wird stellenweise ebenfalls erklärt, warum etwas gemacht wird, was die ganze Sache schön abrundet und für mehr Hintergrundwissen sorgt. Für dabei auftretende Probleme gibt’s gleich die passende Lösung. Diese wird direkt an der Stelle genannt, an der eine Schwierigkeit auftreten kann, was sehr praktisch ist.

Eine Liste des benötigten Fährtenzubehörs ist praktischerweise enthalten, die aber unter anderem eine 10m lange Leine mit diversen Ringen zeigt. Diese Leine kann im Training sicher sinnvoll eingesetzt werden; leider wird nicht gezeigt, wie das aussehen kann. Weiter fehlt auch der Hinweis, dass diese Leine aufgrund der Ringe nicht prüfungskonform ist (vgl. meine Prüfungsleinen), was gerade für Einsteiger in den Fährtenhundesport nicht hilfreich ist.

Zudem vermisse ich bei den Erläuterungen und Lösungsansätzen manchmal etwas mehr Tiefe, um diese (trotz oder gerade wegen meiner persönlichen Fährtenerfahrungen) besser verstehen zu können. Dennoch ist die Vorgehensweise für mich schlüssig und die Schritte bauen sinnvoll aufeinander auf, so dass man ihnen wie einem roten Faden folgen kann.

„Aufgepasst!“ heißt es allerdings bei den Angaben zur Prüfungsordnung – insbesondere bei den ergänzenden Details im Anhang. Diese wurden leider in den letzten Auflagen nicht aktualisiert und geben somit den Stand von vor 2019 wieder. Hier ist also deine Eigeninitiative gefordert: Informiere dich bitte über die gültigen Vorgaben mit einem Blick in die aktuelle Prüfungsordnung oder erkundige dich in deinem Hundesportverein bzw. bei deinen -freunden.

Kurz gesagt:

Das Buch erhebt nicht den Anspruch, alles rund um das Thema „Fährtenhundeausbildung“ zu enthalten. Es konzentriert sich stattdessen nur auf den Ausbildungsweg von Milan Hoyer und Klaus Jadatz und bleibt sich dabei treu. Auch das Ziel, alle für diese Methode relevanten Informationen zu präsentieren, wird grundsätzlich erfüllt, wobei ich mir persönlich für zukünftige Ausgaben etwas mehr Ausführlichkeit und vor allem eine Überarbeitung der veralteten Prüfungsvorgaben wünsche.

Ob die Methode von Milan Hoyer und Klaus Jadatz aber zu dir und deinem Hund (vielleicht auch nur in Teilen) passt, musst du leider selbst herausfinden. Ich kenne dich und deinen Hund nicht persönlich, weshalb ich nicht beurteilen kann, ob dieser Weg wirklich zu euch passt oder ob eine andere Vorgehensweise vielleicht geeigneter wäre.