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der ultimative Friesenhund Fährtenleinen-Guide
Welche Suchleine passt zu mir?
Finde es heraus mit dem Friesenhund Fährtenleinen-Guide!
Wenn du als Anfänger mit dem Fährtentraining beginnen willst, heißt es in der Regel „Nimm einfach deinen Hund, eine lange Leine und lege los!“. Doch mit der Zeit stellt sich oftmals heraus, dass die Leine für die ersten Schritte zwar halbwegs okay, aber auf Dauer doch nicht so optimal ist.
Sie ist vielleicht für deinen kleinen Sucher zu schwer. Oder sie beginnt aufgrund ihrer Breite recht schnell im Wind zu flattern und stört damit die Konzentration deines Hundes. Oder die Fährtenleine wird bei Regen rutschig und dein Hund zieht sie dir beim Suchen langsam aber sicher aus der Hand.
Da jetzt die passende Leine zu finden, ist schwer – egal, ob du gerade erst mit dem Fährten anfängst oder bereits fortgeschritten bist. Und online gleich nochmal, da du die verschiedenen Materialien weder anfassen noch testen kannst. Deshalb habe ich diese Anleitung entwickelt, die dich bei der Auswahl unterstützen soll. Sie klärt nicht nur grundlegenden Fragen rund um die prüfungskonforme Fährtenleine, sondern zeigt dir auch die jeweiligen Vor- und Nachteile, die wir während der Fährtenhundeausbildung erfahren haben.
Überblick
Wie sieht eine Fährtenleine überhaupt aus?
Auf dem Titelbild siehst du sämtliche Fährtenleinen, die sich bei uns mittlerweile angesammelt haben. Die breiteste Leine aus gummiertem Baumwoll-Gurtband ist unsere allererste Fährtenleine – mit ihr bin ich als blutiger Anfänger in das Fährtentraining eingestiegen. Und sie passte überhaupt nicht zu uns! Aber sie alle sind sehr ähnlich gestaltet und das schauen wir uns jetzt genauer an.
Werfen wir erst einmal einen Blick in die Prüfungsordnung: Sie gibt lediglich eine 10m lange Leine vor, die keine Rollleine sein darf. Das zeigt, wie schlicht und funktional eine Fährtenleine ist, denn sie besteht im Grunde nur aus einem Karabiner und einem Band / einer Schnur. Weitere Ringe, Ösen, zusätzliche Karabiner und/oder Ähnliches sind nicht erlaubt.
Im Training kannst du im Grunde die Leine einsetzen, die du möchtest. Da gibt es keine Vorgaben. Es macht aber Sinn, auch dann schon die Leine zu nutzen, die du später bei Prüfungen verwenden wirst. Zum Einen kannst du im Laufe der Zeit mit Hilfe dieser Leine ein Ritual aufbauen und so deinem Hund die Vorbereitung auf die Fährtenarbeit erleichtern. Zum Anderen könnt ihr euch mit der Länge auseinandersetzen, denn 10m-Leinen sind deutlich anders zu handhaben als beispielsweise die 2m-Leinen, die du im Alltag nutzt.
Darüber hinaus lernt ihr – du und dein Hund – wie sich die Leine bei unterschiedlichem Bewuchs und verschiedenen Wetterverhältnissen verhält. So werdet ihr dann beispielsweise nicht davon überrascht, wenn die Prüfungsleine doch mal im Wind flattern und dein Hund dadurch ein Dauerfeuer von kleinen Rucken an der Kette oder am Geschirr zu spüren bekommen sollte.
Wie kann das Leinenende aussehen, das ich festhalte?
Bei einer Prüfung hältst du die Leine ganz am Ende fest – also da, wo die 10m wirklich zu Ende sind. Es darf kein Endstück aus deiner Hand heraushängen, da du so die Leine verkürzen würdest.
Im Fährtenhundesport haben sich drei grundlegende End-Variationen durchgesetzt, die ich dir zusammen mit ihren Vor- und Nachteilen zeige:
Leinenende | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
glattes Ende (Band/Schnur läuft glatt aus) | * kann sich fast nicht verhaken, wodurch es * fast keine ungewollten Leinenrucke am Hund gibt | * das Leinenende kann beim Ansetzen aus der Hand rutschen * kann unbewusst zu verkürzter Leine führen, weil man deutlich vor dem Ende festhält und losgeht |
Handschlaufe (Leine endet in einer festen Schlaufe) | * zeigt dir das Leinenende deutlich an * bietet dir unabhängig vom Material festen Halt (gerade bei Suchern, die stark ziehen) * reduziert unbewusstes Verkürzen der Leine in der Prüfung, da du mit der Schlaufe automatisch am Leinenende festhältst | * hängt sehr schnell irgendwo fest – besonders am Gras und Maisstängeln * verursacht durch Festhängen bzw. beim Lösen deutliche Rucke am Hund, was besonders bei leinensensiblen Hunden zu beachten ist |
Stopp (z.B. Kugel oder umgeschlagenes Band wird am Ende befestigt) | * Zwischenlösung zwischen Schlaufe und glattem Ende * zeigt dir das Leinenende deutlich an * erhöht den Halt, den dein Material mitbringt, da es das Ende verdickt * ist sehr individuell gestaltbar | * hängt auch im Gras fest, aber nicht so stark wie die Schlaufe * festhängendes Ende lässt sich in der Regel leichter lösen als die Schlaufe * Rucke durch Festhängen und Lösen können auch hier den Hund negativ beeinflussen |
Aus welchem Material werden die Fährtenleinen von Friesenhund by Maja Röll hergestellt?
Früher gab es nur Leinen aus Leder, die mit der Zeit immer länger wurden. Mittlerweile haben sich auch moderne Alternativen etabliert, die deutlich pflegeleichter und einfacher zu reinigen sind als die Lederleinen.
In der nachfolgenden Übersicht fasse ich dir die Materialarten mit ihren Vor- und Nachteilen zusammen, die sich bei uns bewährt haben und die ich dir deshalb in meinem Shop anbiete:
Material | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Fettleder Produkte aus Fettleder | * natürliches Material und zugleich Abfallverwertung aus der Fleischgewinnung * sehr angenehm anzufassen * mit ca. 3mm Dicke gut zu fassen * verschiedene Farben möglich | * dehnt sich mit der Zeit * hat einen Federeffekt, wenn es zu Rucken kommen sollte * eine spezielle Pflege verlängert seine Haltbarkeit * nimmt etwas Wasser auf und wird schwerer * kann bei unsachgemäßer Lagerung schimmeln |
BioThane® Beta Standard (die Standard-BioThane® für unzählige Produkte) Produkte aus BioThane® Beta Standard | * antibakteriell und leicht zu reinigen * schimmelresistent * behält seine Länge * wasserabweisend (behält sein Gewicht) * viele Farben * hohe Farbbeständigkeit * hohe Reißfestigkeit * mit 2,5mm Dicke gut zu fassen * Knoten lassen sich sehr gut lösen | * kann bei Regen einen Wasserfilm bilden und rutschig werden * recht hohes Gewicht * ist deutlich steifer als die Konkurrenten |
BioThane® SuperFlex Produkte aus BioThane® SuperFlex | * antibakteriell und leicht zu reinigen * behält seine Länge * wasserabweisend (behält sein Gewicht) * schimmelresistent * hohe Farbbeständigkeit * hohe Reißfestigkeit * nur 1,5mm dick und damit extrem leicht * sehr flexibel * besonders für leinensensible und sehr kleine Hunde geeignet * ist auch bei Wind stabil und flattert nicht (haben wir zumindest hier in der Nähe von Wilhelmshaven im Küstenwind nicht zum Knattern bekommen!) | * kann bei Regen einen Wasserfilm bilden und rutschig werden * durch die geringe Dicke bei spontanem Zug nicht so gut greifbar wie z.B. das dickere Beta Standard * begrenzte Farbauswahl * nur in 9mm Breite erhältlich |
Hexa (auch wasserabweisendes Gurtband „Hexa“ genannt) Produkte aus Hexa | * flexibel und sehr angenehm anzufassen * behält seine Länge * mit ca. 2,5mm Dicke sehr gut zu greifen * Wabenstruktur verringert Wasserfilm * antibakteriell und pflegeleicht * schimmelresistent * wasserabweisend (behält sein Gewicht) * tolle Farbauswahl und -beständigkeit | * deutlich geringere Reißfestigkeit als BioThane® Beta Standard * helle Farben können sich bei Kontakt mit Sand / Erde verfärben * Farbauswahl hängt von der Breite ab |
Gurtband mit/ ohne Gummierung Produkte aus Gurtband | * formstabil * leicht zu reinigen * in Verbindung mit einer Gummierung auch bei Regen guter bis sehr guter Gripp * ist in festerer und weicherer Form erhältlich * extrem leicht * ideal für stark ziehende Fährtenhunde * schimmelresistent * nimmt nur minimal Wasser auf | * kann zu Verbrennungen führen, wenn dein Hund dir die Leine durch die Hand ziehen sollte (Handschuhe können hier helfen) * neigt dazu, im Wind zu flattern und kann dabei mal Knattergeräusche erzeugen |
Tipp: Falls du die Materialien doch lieber anfassen möchtest, habe ich etwas für dich: meine Materialmuster-Gegenstände. Damit bekommst du nicht nur Muster von meinem Leinenmaterial, sondern kannst diese anschließend auch noch als Trainingsgegenstände verwenden! Und in meinen Reels auf Instagram zeige ich dir, wie sich Wasser auf den Leinen verhält – das hilft dir sicher beim Einschätzen der Rutschfestigkeit.
Darüber hinaus gibt es noch Fährtenleinen aus Nylonseilen oder rundem BioThane®. Beide haben sich aber aufgrund ihrer runden Form bei uns nicht bewährt: Im Vergleich mit den oben genannten, flachen Bändern lassen sich die runden Arten deutlich schlechter festhalten. Zudem lassen sie sich auch längst nicht so sicher mit dem Karabiner verbinden – insbesondere das runde BioThane® neigte bei uns dazu, aus der Befestigung zu rutschen.
Nicht nur einmal wechselte unsere Hündin Düse vom Wulfs Wurf (stark ziehende Sucherin – oben auf dem Bild trage ich deshalb Handschuhe) während des Fährtens ungewollt in die Freisuche und wir hatten nur noch das runde BioThane® in der Hand.
Wann ist welche Breite empfehlenswert?
Grundsätzlich haben sich die Breiten von 9mm bis 15mm im Fährtenhundesport bewährt. Das gummierte Gurtband bildet hier eine Ausnahme – sein Schwerpunkt liegt auf „starker Halt und geringes Gewicht“, weshalb es sich als einzige Materialart sehr gut in 20mm einsetzen lässt. Die anderen Varianten sind entweder schlichtweg zu schwer oder werden vom Hersteller nicht in der entsprechenden Breite angeboten.
Und jetzt kommt der Unterschied je nach Hund ins Spiel: Jeder Fährtenhund hat seine individuelle Größe, sein eigenes Gewicht, seinen persönlichen Charakter und sein selbst entwickeltes Suchverhalten, zu dem die neue Fährtenleine passen muss. Deshalb konzentriere mich bei der Leinenberatung auf folgende Punkte, die in der Regel in Kombination berücksichtigt werden:
- Größe und Gewicht deines Hundes:
Je kleiner und leichter dein Sucher ist, desto schmäler kann die Leine gewählt werden.
Zum Einen ist zwischen den Beinen von kleineren Hunden schlichtweg weniger Platz als bei den Großen. Zum Anderen wiegen schmalere Leinen auch weniger als die Breiten und ihr müsst nicht so viel Zusatzgewicht beim Absuchen mitschleppen. (Tipp: In den zusätzlichen Informationen trage ich bei jedem Produkt das ungefähre Gesamtgewicht als Versandgewicht ein.) - das Suchverhalten deines Hundes:
Je stärker dein Hund zieht, desto breiter solltest du die Leine wählen.
Du hast bei breiteren Leinen einfach mehr Material in der Hand, mit dem du deinen Hund sicher führen kannst. Fährtenhunde, die sich während des Absuchens nur an die Leine anlehnen, um mit dir in Kontakt zu bleiben, oder bei denen die Leine dauerhaft durchhängt, können im Gegenzug mit sehr schmalen, leichten Fährtenleinen geführt werden.
(Zusätzlich solltest du bezüglich Suchverhalten auch auf die Reißfestigkeit achten – eine entsprechende Empfehlung findest du in der jeweiligen Produktbeschreibung in diesem Shop. Es bringt schließlich nichts, wenn du eine schicke Leine aus einem modernen Material verwendest, aber jederzeit damit rechnen musst, dass sie reißt und dein Fährtenhund ohne dich weiter sucht.) - der Charakter deines Hundes:
Je leinensensibler dein Hund ist, desto schmäler und leichter sollte die Fährtenleine sein.
Das ist der spannendste Punkt in dieser Liste, denn es gibt durchaus kleinere Hunde, die mit recht schweren Leinen problemlos klar kommen. Und dann gibt es Hunde wie meinen fast 40kg schweren, gerne mal ziehenden Schäferhund-Rüden Don Camillo vom Marientief, den jegliche Leine beim Suchen erheblich stört.
Hier hilft es nur, dass du deinen Rüden oder deine Hündin im Training und im Alltag beobachtest und darüber feststellst, mit welcher Breite bzw. welchem Gewicht er/sie am Besten klar kommt. - die Windanfälligkeit:
Je breiter und zugleich leichter eine Leine ist, desto mehr flattert sie im Wind.
Das ist ein Punkt, den ich aufgrund unserer eigenen Erfahrungen ergänze, denn hier in Küstennähe (wohnen in der Nähe von Wilhelmshaven) gibt’s irgendwie immer Wind.
Insbesondere schmale, leichte Gurtbandleinen neigen dazu, bei stärkerem Wind zu flattern und produzieren dabei knatternde Geräusche (wie z.B. auch Flaggen bei Sturm). Die dadurch entstehenden, ruckartigen und vor allem ungewollten Leinenbewegungen bekommt dein Hund ungefiltert zu spüren und können ihn zusammen mit dem Knattern in seiner Suchleistung deutlich beeinflussen. Manche Fährtenhunde sind davon sogar so beeindruckt, dass sie das Suchen einstellen.
Welches ist der richtige Karabiner?
Leinenkarabiner gibt es ebenfalls in Hülle und Fülle, die sich auch fast alle für die Fährtenarbeit eignen. Die häufigsten Vertreter sind Zinkdruckguss (meist mit Chrom oder Nickel überzogen), Edelstahl und Messing. Bei Karabinern aus Aluminium muss man sehr aufpassen, da diese teilweise nicht mal einen größeren Schlüsselbund tragen können und deshalb für die Leinenführung beim Hund völlig ungeeignet sind. Das ist der Grund, warum ich sie aktuell noch nicht in meinem Shop führe.
Für meine Fährtenleinen habe ich folgende Karabiner getestet und ausgewählt:
- Zinkdruckguss verchromt
- Zinkdruckguss schwarz lackiert
- Messing massiv
- Edelstahl
- Edelstahl schwarz brüniert
Zinkdruckguss ist sehr leicht und hat die niedrigste Bruchlast. Die Chrom-/Nickel-Schicht bzw. die schwarze Lackierung sind zwar sehr beständig, aber halt nur auf den Haken aufgetragen. Sie können wie ein Autolack zerkratzt werden oder sich im Laufe der Zeit vom Haken ablösen. Diese Haken setze ich Leinen ein, bei denen es sehr auf ein niedriges Gesamtgewicht ankommt – z.B. in Verbindung mit Hexa in 9mm oder BioThane® SuperFlex.
Edelstahl hat die höchste Bruchlast, ist aber zugleich am Schwersten. Deshalb sind diese Karabiner besonders bei großen, schweren Hunden oder stark ziehenden Suchern begehrt. Diesen Haken gibt es in silber und schwarz brüniert. Das Schwarz kann im Laufe der Zeit etwas heller werden, aber im Gegensatz zu einem Lack nicht abplatzen. Sie passen sehr gut zum gummierten Gurtband oder BioThane® Beta Standard, da sie die höchste Reißfestigkeit bieten.
Beim Messing setze ich auf massive Karabiner, die im ersten Moment recht schwer und groß wirken. Aber sie liegen sowohl punkto Gewicht als auch Bruchlast zwischen Zinkdruckguss und Edelstahl. Sie sind somit für fast jeden Hund geeignet und lassen sich gut mit allen Leinenmaterialien kombinieren.
Kurzer Hinweis am Rande: Falls dein Hund Allergiker ist oder du mal an einer Seeküste fährten gehen möchtest, solltest du Edelstahl oder Messing vorziehen. Zinkdruckguss neigt dazu, aufgrund seiner Beschichtung mit Chrom oder Nickel Allergien auszulösen. Auch ist es nicht für Salzwasser geeignet, sondern wird davon stark angegriffen und kann in seiner Stabilität beeinträchtigt werden.
Welche Leine ist wird es nun?
In dieser Anleitung hast du nun erfahren, wie eine prüfungskonforme Fährtenleine aussieht und worauf es bei deiner Auswahl ankommt – Leinengewicht, Rutschfestigkeit, Bruchlast und Windstabilität sind nur ein paar der Punkte, die es ja zu beachten gilt.
Das hört sich alles wilder an als es ist! Schau dir deinen Hund und dich an – achte auf das, was euch wichtig ist! Wie schwer darf die Leine sein? Welches Material bevorzugst du? Möchtest du die Leine in einer speziellen Farbe haben? Brauchst du eine bestimmte Rutschfestigkeit?
Mit diesen Antworten gehst du dann in Ruhe die obigen Listen durch und vergleichst die Materialeigenschaften mit dem, was ihr haben wollt. Und dann kannst du ganz entspannt in meinen Fährtenleinen shoppen gehen!
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